Ein erschütterndes Vorwort
Die brandneuen Serie „Das Evangelium in 10 Wörtern“ basiert auf dem gleichnamigen Buch von Dr. Paul Ellis. Und wie jedes gute Buch beginnt dieses mit einem bewegendem Vorwort, in diesem Fall die Geschichte von Hiro Onoda. Diese Lebensgeschichte ist eine sehr gute Einleitung in die kommenden Beiträge dieser Serie.
Von Max Fichtner für den www.Kraftwerk.blog
Ist der Krieg vorbei ? – Die bewegende Geschichte von Hiro Onoda
Für Hiro Onoda, Leutnant der kaiserlichen Armee von Japan, dauerte der 2. Weltkrieg 29 Jahre länger als für den Rest der Welt. Was hat das mit unserem Leben zu tun ?

„Der Krieg ist vorbei“. Das letzte Mal das diese Botschaft hier ein Europa so publiziert wurde war meines Wissens am 8. Mai 1945. Zumindest ist es so in alten Zeitungen zu finden. “Der Krieg ist aus” war die Titelzeile bei fast allen europäischen Zeitungen, an diesem besonderen Morgen. Innert der folgenden Monate wurden Millionen Kriegsgefangener aus den verschiedenen Lagern wieder freigelassen und kamen zurück nach Hause, zu ihren Familien. Dieses geschah auf der gesamten Welt so. In Europa, in Afrika, in Asien durften Freigelassene wieder heimkehren. Einige konnten die Zugverbindungen nutzen, aber die meisten wanderten in zum Teil langen Tracks wieder nach Hause.
#krieg #kapitulation #kriegsgefangene #kriegsgefangenenlager .
Ausser Leutnant Hiro Onoda. Onoda war Leutnant der japanisch kaiserlichen Armee und anfänglich mit einer kleinen Gruppe auf einer ganz kleinen philippinischen Insel mit wenigen Einwohnern stationiert. So zumindest gemäss der Berichte die ich darüber finden konnte.
#HiroOnoda .

Wir rekapitulieren also: Kleine Insel Urwald / wenig Einwohner und Onoda mit einigen wenigen Kameraden – und später als „Ein-Mann-Armee“. Ihre ursprüngliche Aufgabe war es dieses kleine Eiland mit einer kleinen Einheit vor der Invasion – von wem auch immer- zu beschützen. Das klappte soweit auch alles ganz gut bis die Nachricht vom Ende des Krieges im Radio kam. Da tat er dies als feindliche Propaganda ab. Auch als ihm die Eingeborenen später Zeitungen mit der Nachricht vom Ende des Krieges zeigten hielt er dies für feindliche Manipulation und bewachte treu seine Insel weiter, damit sich auch ja kein Militärboot oder wer auch immer nähern konnte.
Der Posten gerät in Vergessenheit
Doch dann geriet dieser kleine militärische Aussenposten in Vergessenheit. Beim japanischen Militär erinnerte sich keiner mehr an Onoda und seinen kleinen Aussenposten, schliesslich war der Krieg aus. Doch er sass da im Dschungel und bewachte „seine“ Insel. Viele Jahre später kam jemand auf die Idee: Da war doch noch einer …. . Doch der lies niemanden militärisches auf seine Insel. Und so schickte man ein Flugzeug über der Insel hinweg und lies mit diesem Flugblätter abwerfen: „Onoda – der Krieg ist aus“. Doch immer noch hielt Onoda auch das für feindliche Propaganda. Selbst als man Briefe von Familienangehörigen abwarf, aktuelle Zeitungen, Familienfotos, betrachtete er alles als feindliche Propaganda.
Ein Student erinnert sich
Im Jahr 1974 dann – 29 Jahre nach Kriegsende – machte es sich ein japanischer Student zur persönlichen Aufgabe Onoda aufzuspüren und umzustimmen. Er fuhr zu der Insel, marschierte durch den Dschungel und fand den inzwischen alt gewordenen Soldaten. Er blieb eine Zeit bei ihm und freundete sich sogar mit ihm an. Jedoch konnte er ihn nicht überzeugen: Onoda gab nicht auf!
Der Gefechtsposten wird aufgelöst

Schließlich schickte die japanische Armee den früheren Vorgesetzten von Onoda auf die Insel um die Gefechtsstation „offiziell“ aufzulösen. Dieser konnte dann endlich von Angesicht zu Angesicht den Befehl erteilen: Krieg zuende – geh nach Hause. Und Onoda gehorchte.
Die Erkenntnis über sinnlos verschenkte Jahre
Wieder daheim ging Onoda langsam auf, wie viele Jahre er sinnlos verschenkt hatte. Man berichtet das er völlig entsetzt war über den sinnlosen Verlust von 30 Jahren seines Lebens. Er hat sogar versucht wieder etwas von dieser Zeit nachzuholen, was natürlich nicht ging. Onoda ist dann 91 jährig gestorben.
Leutnant Onoda hat 30 Jahre einen Krieg geführt, den es nur in seinem Kopf gab, denn nur in seiner Vorstellung existierte der 2. Weltkrieg noch. Dabei war er längst vorbei.
Warum diese Geschichte?
Warum erzähle ich diese – irgendwie traurige Geschichte hier ? Weil ich glaube, das auch viele Christen so einen unsinnigen Krieg in ihren Gedanken (oder im Herzen) führen. Sie führen immer noch einen Krieg um Schuld und Sühne in ihrem Kopf. “Es ist vollbracht” sagt Jesus am Kreuz auf Golgatha. Man könnte auch sagen: “Der Krieg ist vorbei – beendet”. Schliesslich ist der Frieden ist wieder hergestellt. Der Frieden zwischen Mensch und Gott. Kein Krieg mehr.
Die erschütternde Geschichte einer Frau, die diesen Krieg noch führt
Diese Geschichte habe ich als Kurzpredigt im Abendgottesdienst erzählt.
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